Die Heuchelheimer Hymne: „Heuchelheim im Land der Hessen…“
(Melodie: Heidelberg du Jugendbronnen)
Der ursprüngliche Text des Liedes stammt von Gustav Bergen, ehemals Direktor der Zigarrenfabrik Rinn & Cloos. Das Lied ist in der Erstausgabe des von Pfarrer Ludwig Weisel im Jahre 1936 herausgegebenen Liederbuchs „Wie’s klingt und singt – rund um Gießen bis in die Wetterau und hinauf zum Vogelsberg“ am Schluss als Lied Nr. 211 abgedruckt. Über die Betriebsweise in der Zigarrenfabrik hat Gustav Bergen in 1927 einen längeren Bericht geschrieben, der in dem Ortschronik-Buch von Heuchelheim auf den Seiten 124 und 125 abgedruckt ist. Außerdem hat Gustav Bergen in dem von Pfarrer Ludwig Weisel ab 1933 herausgegebenen „ Heuchelheimer Gemeinde- und Heimat-Blatt“ (Vorgänger der heutigen Gemeindenachrichten) zahlreiche Gedicht- und Textbeiträge veröffentlicht. Pfarrer Weisel beklagt in einem Nachruf zum all zu frühen Tod von Gustav Bergen in 1935, mit ihm einen wertvollen Mitarbeiter verloren zu haben.
Nachstehend den Text des Heuchelheimer Liedes von Gustav Bergen aus Anfang der 30er Jahre des vorigen Jahrhunderts.
Nach dem Zusammenschluss von Heuchelheim mit Kinzenbach am 01.04.1967 hat Pfarrer Dr. Walter Zwingel (Nachfolger von Pfarrer Ludwig Weisel) das Heuchelheimer Lied den neuen Gegebenheiten angepasst bzw. noch acht weitere Verse hinzugefügt, siehe Seite "Heuchelheimer Hymne - Teil 2"
1) Heuchelheim im Land der Hessen 3) Gerne lenk ich meine Schritte
an der Bieber an der Lahn, nach dem Mühlchen tief versteckt, nimmer kann ich dein vergessen, wo in mächt’ger Bäume Mitte
denn du hast mir’s angetan. schon der Tisch für mich gedeckt.
Üpp’ge Felder, saft’ge Wiesen, Oh, wie träumt sichs da so wonnig
rings die Burgen stolz und kühn; zwischen Bach und Felspartie,
aus der Ferne grüßet Gießen, und das Herz wird wieder sonnig
und der Bach fließt durch dich hin. bei des Mühlrad’s Melodie.
2) Wenn ich durch die Gassen wand’re 4) Wie im ganzen Hessenlande
grüß ich manche schöne Maid, klingt auch hier Lied und Gesang,
und die eine und die andre seien es der Liebe Bande,nickt mir zu voll Freundlichkeit. sei es uns um’s Herze bang.
Und wenn dann die Sonne sinket, Innig quillt’s empor im Liede,
und der Abend naht heran, fröhlich jauchzend, tief bewegt,
mir so manches Wirtshaus winket, Heimattreue, Seelenfriede
komm herein, Herr Zechkumpan! uns im Lied entgegenschlägt. 5) Und die Menschen treu und bieder,
fleißig, freundlich jeder Stand,
allesamt, ob hoch, ob nieder, fleißig, freundlich jeder Stand,
zeigen immer offne Hand.
Halten fest an Hof und Scholle,
wie im Glück, so in der Not,
dass es stets so bleiben wolle,
alle Zeit, das walte Gott!
Heimat- und Geschichtsverein Heuchelheim-Kinzenbach e.V. Arbeitskreis Ortsgeschichte